Neues Kindergartenjahr startet: Versorgungsgrad liegt hessenweit bei über 100 Prozent

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Die aktuelle Situation im Kindertagesstättenbereich zum neuen Kindergartenjahr in Hessen, das offiziell am 1. August 2009 gestartet ist, gestaltet sich nach den Worten der Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit, Petra Müller-Klepper, positiv.

?Hessenweit liegt der Versorgungsgrad bei Kindergartenplätzen bei über 100 (105,11) Prozent?, teilte sie heute in Wiesbaden mit. Die Zahl der Kindertageseinrichtungen in Hessen ist von 3.480 (2008) auf 3.917 gestiegen. Die Träger verfügen inzwischen über 197.875 Kindergartenplätze für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt, 30.029 Plätze zur Schulkinderbetreuung und 22.261 Betreuungsplätze für Kinder unter Drei. Insbesondere die Plätze in altersstufenübergreifenden Gruppen, in denen Kindergartenkinder gemeinsam mit Kindern unter drei Jahren und mit Schulkindern betreut werden, seien immer attraktiver.

Nach den Worten der Staatssekretärin ist die Platzzahl in diesem Bereich auf über 44.800 gestiegen. Die rückläufigen Kinderzahlen eröffneten Freiräume in den bestehenden Kindergärten, die mit Kindern aus anderen Altersgruppen belegt werden könnten. ?Die Praxis zeigt, dass diese Chance genutzt wird und die Kindergärten sich für Kinder unter drei Jahre öffnen?, sagte Müller-Klepper.

Der Trend in Hessen gehe eindeutig zu Betreuungsangeboten, die über die Mittagszeit geöffnet sind und für die Kinder ein Mittagessen bereithalten. Am begehrtesten seien Öffnungszeiten bis 14 Uhr. ?Eine Betreuung mit Mittagessen, die bis in den frühen Nachmittag dauert, ermöglicht den Müttern, zumindest einer Halbtagstätigkeit nachzugehen, und erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?, so die Staatssekretärin.

Die Zahl der Plätze in Tageseinrichtungen mit Mittagsversorgung ist in Hessen von 224.002 im Vorjahr um 8.182 auf nunmehr 232.184 gestiegen. Knapp ein Drittel aller Kinder nimmt die Betreuung in Kindertageseinrichtungen sogar für mehr als sieben Stunden täglich in Anspruch. Leicht zugenommen hat auch die Zahl der Plätze, die in den Kindergärten für Kinder mit Behinderung vorhanden sind, damit diese wohnortnah betreut werden können. Wurden im Jahr zuvor 4.545 Plätze für die Integration behinderter Kinder genutzt, so waren es Anfang 2009 insgesamt 4.674.

Ebenso erfüllen die Kindertagesstätten eine wichtige Funktion bei der Integration von Kindern nichtdeutscher Herkunft. Sie betreuen derzeit rund 81.000 Kinder aus entsprechenden Zuwandererfamilien.

?Wenn nach den Ferien die Kindergärten wieder ihre Pforten öffnen, dürfte jedes hessische Kind, das drei Jahre oder älter ist, einen freien Platz vorfinden?, so Petra Müller-Klepper. Dies sei eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch die Tatsache, dass das Land Hessen das dritte Kindergartenjahr für die Eltern beitragsfrei stellt, leistet hier einen wichtigen Beitrag. Nachdem im Kindergartenbereich dank der intensiven Anstrengungen der Kommunen sowie dem Engagement von freien Trägern und Kirchen nunmehr nahezu eine Vollversorgung erreicht ist, sieht Müller-Klepper den Schwerpunkt gegenwärtig vor allem in der Verbesserung der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren. Deshalb erhielten die Kommunen in Hessen Zuschüsse in Höhe von insgesamt rund 165 Millionen Euro in den Jahren 2008 bis 2013 für Investitionen in die Schaffung neuer Betreuungsplätze für die Kleinen. Mit dem Landesprogramm BAMBINI-KNIRPS stellt das Land den Kommunen gleichzeitig 90 Millionen Euro jährlich zur Finanzierung der laufenden Kosten zur Verfügung und setzt so einen weiteren Anreiz zum Platzausbau.

„Hessen ist auf einem guten Weg, der wachsenden Nachfrage nach Betreuungsmöglichkeiten für diese Altersgruppe möglichst schnell gerecht zu werden“, so die Staatssekretärin. Die Landesregierung bringe aber nicht nur den quantitativen, sondern auch den qualitativen Ausbau der Kindergartenbetreuung voran. Seit Jahren verfolge sie eine engagierte Kinderpolitik, habe zahlreiche Maßnahmen ergriffen und arbeite daran, um die Qualität in den Kinderbetreuungseinrichtungen zu sichern und weiter auszubauen. Nach der Entwicklung und Erprobung des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans (BEP) für Kinder von null bis zehn Jahren, wird dieser nun hessenweit sukzessive implementiert. Das Land stellt für ein umfassendes Öffentlichkeitsarbeits- und Qualifizierungskonzept für Lehr- und Fachkräfte und Tagespflegepersonen erhebliche Mittel zur Verfügung. Der BEP habe das Ziel, Familien in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstützen und die frühe Bildung im Kindergarten zu verbessern.

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