NOZ: Gespräch mit Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer von Foodwatch

Foodwatch moniert späte Warnung vor
milzbrandverseuchten Rindfleischprodukten

Matthias Wolfschmidt: Weder Fleischwirtschaft noch die Behörden
können Bevölkerung schützen

Osnabrück.- Die Verbraucherrechtsorganisation Foodwatch hat
Verzögerungen bei der Information der Öffentlichkeit über eine
mögliche Belastung von Fleischprodukten mit dem gefährlichen
Milzbranderreger kritisiert. Der stellvertretende Geschäftsführer von
Foodwatch, Matthias Wolfschmidt, betonte in einem Gespräch mit der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag), die Rückrufe und öffentlichen
Warnungen kämen viel zu spät. Es sei offensichtlich, dass weder die
Fleischwirtschaft noch die Behörden die Bevölkerung vor derartigen
Gefahren schützen könnten.

„Im europäischen Binnenmarkt ist Fleisch anonyme Ware, die in
Windeseile aus allen Ecken der EU über x-beliebige Zwischenhändler
und -verarbeiter in den Verkauf gelangen könne“, sagte Wolfschmidt.
Die zuständige Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE)
behaupte auf ihrer Webseite vollmundig, mittels des seit der
BSE-Krise geltenden „Rindfleischetikettierungsgesetzes“ solle
„Rindfleisch von der Bedientheke über alle Vermarktungs- und
Erzeugungsstufen bis zu einer Gruppe von Tieren zurückverfolgt werden
können“. Laut Wolfschmidt zeige der aktuelle Milzbrand-Fall jedoch,
dass dies für den umgekehrten Weg, vom Erzeuger zum Verbraucher,
definitiv nicht funktioniere.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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