Deutsche Umwelthilfe, Stepnicka Organizacja
Turystyczna und HOP Transnationales Netzwerk Odermündung starten
gemeinsame Arbeit zur Inwertsetzung des Naturschutzes in der
Haff-Region zwischen Polen und Deutschland.
An der Ostseeküste zwischen Polen und Deutschland befindet sich
eine einzigartige Naturlandschaft mit einer in Mitteleuropa selten
gewordenen Lebensraumvielfalt: Das Stettiner Haff. Hier leben
Seeadler, Biber, Wisent, Elch, Wolf, Stör und Kegelrobbe neben einer
Vielzahl verschiedener anderer Säugetier-, Vogel- und Fischarten in
freier Wildbahn. Das Oder-Delta ist das erste und einzige Gebiet der
internationalen Initiative Rewilding Europe in Deutschland, die Teile
der Landschaft am Haff der freien Entfaltung von Wildtierpopulationen
widmet und daraus hochwertige saisonunabhängige Naturerlebnisangebote
entwickelt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) setzt sich gemeinsam mit
der polnischen Tourismusorganisation Stepnicka Organizacja
Turystyczna und HOP, dem Transnationalen Netzwerk Odermündung e.V.
für eine nachhaltige Entwicklung in der Region ein.
„Das Oder-Delta ist eines der aufregendsten Wildnisgebiete im
nördlichen Mitteleuropa, wo Wildtiere in natürlichen Dichten
vorkommen. Nicht weit von Berlin und in der Nähe von Stettin und den
Sommerbädern entlang der Ostseeküste kann diese wilde Landschaft eine
neue Einkommensquelle für die lokale Bevölkerung schaffen“, sagt
Iwona Krepic, Vorsitzende der Stepnicka Organizacja Turystyczna (SOT,
Stepnicka Tourismusorganisation) und polnische Leiterin des
Oder-Delta Rewilding Teams.
Zwischen der deutschen Hauptstadt, der polnischen Hafenmetropole
und der Insel Usedom prägen Buchenwälder auf Steilküsten, riesige
Flussdeltas, Auwälder, ausgedehnte Moore und trockene
Heidelandschaften die Region um das Haff, das mit einer
Ost-West-Ausdehnung von über 50 Kilometern die zweitgrößte Lagune der
Ostsee ist. Für den Naturtourismus besitzt das Gebiet großes, bislang
ungenutztes Potential. Das betont Ulrich Stöcker, Leiter der
Naturschutzabteilung der DUH und deutscher Leiter des Rewilding
Teams, und erläutert, dass nachhaltiger Naturtourismus regionale
Wertschöpfung für Gebiete im Hinterland der Küste und außerhalb der
Hauptreisezeiten schafft. „Strategisch an einem bedeutenden
Schnittpunkt der natürlichen Wildtier- und Zugvogelkorridore gelegen,
bietet die Region ums Haff ein enormes Naturkapital. Menschen
erkennen und verstehen mehr und mehr, dass es gilt, die Natur und
Tierwelt als wichtigste Ressource der Region zu bewahren.“
Ziel der Rewilding Europe Initiative am Stettiner Haff ist es
dabei, Vielfalt und Anzahl der Wildtierbeobachtungen weiter zu
entwickeln, so dass Gäste in jedem Monat des Jahres attraktive
Angebote vorfinden. Auf diese Weise sollen Unternehmen gefördert
werden, die den Werten einer wilden Natur verbunden sind. Dazu Martin
Schröter, Koordinator des regionalen Unternehmensnetzwerks
Transnationales Netzwerk Odermündung e.V. (HOP): „Durch freiwillige
zusätzliche Naturschutzmaßnahmen und die Schaffung eines Netzwerks
von lokalen Wildnis-Führern, Wildbeobachtungs-Touren und -Verstecken,
Lodges und ähnlichen Produkten bzw. Geschäftsfeldern kann die Region
wirtschaftlich nachhaltig profitieren.“
SOT, HOP und DUH und ihre lokalen und regionalen Partner sind
überzeugt, dass das Oder-Delta eine wichtige
Naturtourismus-Destination für Gäste aus Europa und darüber hinaus
und eine hoch anerkannte europäische Marke werden kann. Ausgehend von
diesen Möglichkeiten starten die Organisationen in Zusammenarbeit mit
kooperierenden Grundbesitzern und Unternehmern Pilotprojekte, von
denen Ökonomie wie Ökologie profitieren sollen. Verschiedene Akteure,
lokale Behörden, Grundbesitzer, Bewohner, Tourismusunternehmen und
Jäger unterstützen die Oder-Delta Rewilding Initiative. Grundbesitzer
werden in die Lage versetzt, neue Einkommensquellen zu erschließen,
und Tourismusunternehmen können von Gästen in der Region profitieren,
die Wildtiere in eindrucksvollen Landschaften erleben wollen.
„Durch die einheimischen wildlebenden Tierarten als Schlüssel –
die Big Seven des Oder-Delta – besteht eine fantastische Möglichkeit
zur Stärkung der natürlichen Schönheit der Region mit Hilfe eines
weiteren Rewilding, von dem Mensch und Natur profitieren“, sagt Frans
Schepers, Managing Director von Rewilding Europe. Auch er betont das
ungenutzte Potential für den Tourismus, welches die Region mit
brütenden Seeadlern, frei lebenden Wisenten, laichenden Lachsen,
Meerforellen und Stören sowie Wölfen und Elchen bietet.
Hintergrund: Entstehung der Rewilding Oder-Delta Initiative
Die Anstrengungen der Projektpartner und von Rewilding Europe
wären ohne die Erfahrungen und Leistungen der verschiedenen lokalen
Organisationen, NGOs, Naturschutz- und Regierungsbehörden nicht
möglich gewesen, die in der Vergangenheit den Wolinski Nationalpark
und Schutzgebiete wie Olszanka, Czarnocin, Uroczysko Swieta und
Swidwie in Polen sowie die Wildnisgebiete Ueckermünder Heide und
Peenetal in Deutschland dauerhaft gesichert haben. Ein herausragendes
Beispiel ist die Wiederherstellung der Feuchtgebiete an der Peene,
die inzwischen als „Amazonas des Nordens“ bekannt geworden ist. Diese
Renaturierung hat zu einem spektakulären Wildtier-Comeback geführt,
so dass während der Erkundung der Region Seeadler, Fischotter, Biber,
Lachs, Meerforelle und viele anderen Arten zu erleben sind. Im
Ergebnis ist die Flusslandschaft des Peenetals zu einer der
bekanntesten Wildnis-Tourismus-Destinationen in Europa geworden und
leistet einen wesentlichen Beitrag für die regionale Wirtschaft.
Mit der Aufnahme des Oder-Delta als 8. Region geht Rewilding
Europe einen weiteren Schritt hin zu seinem Ziel der Entwicklung von
zehn Rewilding Regionen in ganz Europa bis 2022.
Pressebilder vom Stettiner Haff finden Sie unter
http://l.duh.de/p190615. Bitte geben Sie bei Verwendung an: Staffan
Widstrand, Wild Wonders of Europe. Den Flyer zur Wildtier-Safari im
Oder-Delta erhalten sie hier: http://l.duh.de/y5udw. Weitere
Informationen über die neue Rewilding Region:
www.rewildingeurope.com/areas/oder-delta/. Das Rewilding Oder-Delta
auf Facebook:
https://www.facebook.com/pages/Rewilding-Oder-Delta/1112103118806921.
Pressekontakt:
Iwona Krepic, Stepnicka Organizacja Turystyczna,
Mobil: +48 661435166, E-Mail: kraina@stepnica.org.pl
Ulrich Stöcker, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Mobil: +49 160 8950556, E-Mail: stoecker@duh.de
Martin Schröter, HOP Transnationales Netzwerk Odermündung e.V.,
Mobil: +49 1783536377, E-Mail: Martin@hop-transnet.org
Mei Abraham Elderadzi, Rewilding Europe,
Mobil: +35 919323724, E-Mail: mei.elderadzi@rewildingeurope.com
DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe