Auch Nierenschädigungen seien verzeichnet worden, erklärt der 37-Jährige, der selbst an einer seit über einem Jahr anhaltenden Impfkomplikation leidet und Betroffenen als Psychologischer und Sozialberater kostenlos und bundesweit für ihre Fragen zur Verfügung steht: „Es sind etwa 23 Prozent der Post-Vac-Patienten, die auf uns zukommen, die seit dem Piks Albumin und/oder den Biomarker DKK3 im Urin haben. Glücklicherweise sind das Kreatinin und die Glomeruläre Filtrationsrate bei den meisten Betroffenen noch nicht verändert, was hoffentlich eine längerfristige Beeinträchtigung der Nierenfunktion ausschließt“, erläutert Dennis Riehle. Nachdem die Hilfesuchenden mittlerweile auch in vielen Spezialambulanzen abgewiesen würden und die Haus- und Fachärzte mit einem eventuellen Impfschaden und seiner Behandlung überfordert seien, meldeten sich nicht wenige Betroffene auch verzweifelt. Dennoch sei eine Therapie schwierig und derzeit nur symptomatisch möglich, meint der Selbsthilfegruppenleiter ebenso ernüchtert. „Letztlich ist der Umgang mit einer solchen Einschränkung besonders dann herausfordernd, wenn man vorher noch kerngesund war und nun plötzlich eine Leber- oder Nierenerkrankung im Raum steht, die häufig auch mit Folgeproblemen einhergeht, exemplarisch sind hierbei ein Anstieg der Blutzuckerwerte oder ein Bluthochdruck zu nennen. Post-Vac-Patienten brauchen insofern internistische, hepatologische und nephrologische Unterstützung, das muss unser Versorgungssystem leisten. Und nicht zuletzt sollten ergänzende Therapieangebote geprüft werden, beispielsweise die Zuführung von Vitalstoffen und körpereigenen oder natürlichen Präparaten, die neben einer Ernährungsanpassung und Substitution hilfreich sein können und nicht ungenutzt bleiben müssen“, führt Riehle aus. Insgesamt sei es wesentlich, auch psychologische Begleitung zu leisten, denn es ist durchaus als frustran zu bezeichnen, mit solch einer Impfkomplikation alleine gelassen zu werden und keine Aussicht auf eine kausale Behandlung zu haben. Zwar bilden sich die meisten Post-Vac-Syndrome nach Monaten zurück oder mildern sich wenigstens ab. Selten bleiben aber Impfschäden erhalten, die es in den Lebenskontext einzubauen und anzunehmen gilt“.
Die Selbsthilfeinitiative berät bundesweit kostenlos und ist für jeden per E-Mail erreichbar. Nähere Informationen unter: www.selbsthilfe-post-vac-syndrom.de.