Neben der Edukation, also der Aufklärung über das jeweilige Störungsbild, umfasst die Selbsthilfe vor allem ergänzende Hinweise und Tipps zum Umgang mit der Erkrankung im Alltag: „Wenn man seit über 20 Jahren mit Zwängen und Ängsten lebt, kann man sicherlich viele Anregungen geben, wie man als frisch Diagnostizierter die zunächst wie eine Hiobsbotschaft wirkende Nachricht der seelischen Krankheit verarbeiten soll. Und hier kann man dieser Tage gerade die zahlreichen Behandlungsmöglichkeiten als Hoffnungsschimmer und Orientierung mit auf den Weg geben, neben sehr praktischen Anleitungen, mit expositorischen Übungen selbst dazu beizutragen, die ritualhaften Denk- und Verhaltensweisen, die immer wieder hochkommenden Sorgen und die mehr oder weniger konkrete Furcht mit Körperwahrnehmung und Achtsamkeitstraining in Schach zu halten“, so Dennis Riehle. Daneben sei aber auch eine Orientierung über die möglichen Ursachen der Erkrankung wichtig, denn nach Auffassung des Beraters genüge es nämlich meistens nicht, sich nur den Symptomen zu widmen: „Entgegen vieler wissenschaftlicher Ansichten vertrete ich als Betroffener die Meinung, dass es abseits der verhaltenstherapeutischen Zuwendung auch einer tiefenpsychologischen, analytischen oder systemischen Herangehensweise an die Zwänge und Ängste bedarf, um langfristig erfolgreich gegen die Störung anzugehen. Das mag zwar vielleicht zeitaufwändiger und anstrengender sein, führt nach meinem Dafürhalten aber zum nachhaltigeren Ergebnis“, so Riehle. Er betont aber auch, dass zudem die soziale Beratung nicht außer Acht gelassen werden dürfe: „Betroffene sind häufig mit Arbeitsunfähigkeit und Erwerbsminderung, aber auch der Inanspruchnahme anderer Transferleistungen konfrontiert, manchmal kommt auch das Thema Schwerbehinderung oder eine berufliche und medizinische Wiedereingliederung auf. Dazu gibt es bei uns regelmäßige Anfragen, denn viele Betroffene waren bisher im Leben nie auf finanzielle Unterstützung oder Nachteilsausgleiche angewiesen“, sagt der in Rechtsfragen zertifizierte Berater Dennis Riehle, der abschließend betont: „Das Coaching unserer Selbsthilfeinitiative umfasst viele verschiedene Ansatzpunkte, denn eine psychische Erkrankung verursacht Probleme in den unterschiedlichen Lebensbereichen. Aus Erfahrung mit unserer eigenen Erkrankung und aus der Beratung so vieler Betroffener versuchen wir, ärztliche und therapeutische Hilfe um Förderung persönlicher Soft Skills zu erweitern und mit konkreten Alltagstipps die Annahme der Erkrankung und ihrer Folgen zu erleichtern“, erklärt Riehle.
Das kostenlose Beratungsangebot der Selbsthilfeinitiative ist unter www.selbsthilfe-riehle.de (https://www.selbsthilfe-riehle.de) erreichbar.
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