Die Langzeitüberlebensraten für Patienten, die eine Strahlentherapie bei Prostatakrebs erhalten, sind relativ hoch. Daher liege, so die Studie, ein Schwerpunkt der Forschung auf der Minimierung der sekundären Auswirkungen der Behandlung. Diese Nebenwirkungen treten auf, weil die Bestrahlung von Tumoren das angrenzende Gewebe schädigen kann. Zudem sind Erektionsstörungen, Harnwegsstörungen oder Darmfunktionsstörungen als Folge von Krebstherapien möglich. Die US-Forscher untersuchten, wie der Tumor besonders empfindlich für Bestrahlung gemacht werden kann, während das Tumorumfeld nahezu unbelastet bleibt. Die Studie fasst zusammen, dass „die Anwendung einer milden Hyperthermie – Temperaturerhöhungen, die zu gering sind, um Krebszellen direkt abzutöten – eine gezieltere Möglichkeit sein könnte, Tumore spezifischer zu sensibilisieren.“
Eine Sensibilisierung des Tumors durch Hyperthermie bedeute, so die Wissenschaftler, „dass eine geringere Strahlendosis verwendet werden kann, ohne die Wirksamkeit der Behandlung zu beeinträchtigen. Die Hälfte aller Prostatakrebspatienten, die eine Strahlentherapie erhalten, erleidet eine erektile Dysfunktion nach der Behandlung. Wenn wir mit einer niedrigeren Dosis das gleiche Maß an Tumorabtötung erreichen können, hoffen wir, diese Toxizität signifikant zu reduzieren.“ So ist Prostatakrebs die Krebsart, die Männer am häufigsten trifft. Unter den tödlich verlaufenden Krebserkrankungen nimmt sie mit etwa 10 Prozent Rang 4 ein. Bei etwa der Hälfte der operativen Behandlungen des Prostatakrebses wird das Organ entfernt. „Viele Patienten leiden unter Komplikationen, Nebenwirkungen und Spätfolgen wie Impotenz, Harninkontinenz. Die Hyperthermie kann hier im Rahmen einer Komplementärmedizin konventionelle Verfahren unterstützen und Nebenwirkungen mindern. Wir wollen die Selbstheilungskräfte aktivieren, die Abwehrkräfte stärken aber auch die Lebensqualität nach konventionellen Eingriffen steigern“, sagt Prof. Dr. András Szász, Begründer der regional einsetzbaren Hyperthermie (Oncothermie).