Schilddrüse bei Schwangeren aus der Region Worms im Blick behalten
Prof. Dr. Wüster verweist in diesem Zusammenhang auf eine Studie des Endokrinologikums in Göttingen an 63 Frauen mit einer medikamentös behandelten Schilddrüsenunterfunktion. Dabei wurde der Wert des Hormons TSH überprüft, ein Botenstoff aus der Hirnanhangsdrüse, der die Schilddrüse reguliert. Rund die Hälfte der Schwangeren hatte bei der Erstvorstellung entweder zu niedrige oder zu hohe TSH- Werte, was auf eine schlecht eingestellte Schilddrüsenerkrankung hindeutet. Und das hatte fatale Folgen: 29 Prozent dieser Frauen erlitten eine Fehlgeburt, in der Gruppe mit normalen TSH- Werten waren es nur sechs Prozent.
„Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion bringen außerdem häufiger Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht zur Welt. Auch die neuropsychologische Entwicklung des Kindes kann beeinträchtigt sein“, erklärt Facharzt Prof. Dr. Wüster. Sein Resümee: Bei Bekanntwerden einer Schwangerschaft sollten Frauen mit einer Schilddrüsenerkrankung unbedingt ihren Arzt aufsuchen, um die Blutwerte bestimmen zu lassen. Gegebenenfalls muss der TSH- Wert neu eingestellt werden.
Facharzt für Worms: Hormondosis bei Erkrankungen der Schilddrüse laufend anpassen
Eine weitere Studie legt nahe, dass sich bei Frauen mit Schilddrüsenerkrankungen speziell im ersten Schwangerschaftsdrittel der TSH-Wert stark verändern kann. Beobachtet wurde dieses Phänomen vor allem bei Frauen mit einem Struma (Kropf) oder einem Morbus Basedow. „Das macht es notwendig, die Hormondosis während einer Schwangerschaft regelmäßig neu anzupassen. Sinnvoll ist eine Kontrolle mindestens alle sechs bis acht Wochen“, rät der Endokrinologe. Patientinnen aus Worms finden im Hormon- und Stoffwechselzentrum von Prof. Dr. Wüster eine kompetente Anlaufstelle, um trotz Schilddrüsenerkrankung gut durch die Schwangerschaft zu kommen.