Für immer mehr Menschen ist das Wandern nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein „seelischer“ Ausgleich. Uralte Wege, Kraftplätze, Kapellen und Kirchen inmitten unberührter Natur sind eine gute Möglichkeit, um im wahrsten Sinne des Wortes „in sich“ oder „aus sich heraus“ zu gehen. In Tux-Finkenberg wird man diesbezüglich bei einer Wanderung auf das Penkenjoch fündig: Dort steht seit vergangenem Jahr auf einem malerischen Aussichtsplatz am Teich ein unübersehbarer Baukörper in Form eines geschliffenen Granaten. Diese „Capella Granata“ wurde vom Schweizer Stararchitekten Mario Botta aus dem Tessin geplant und ist dem Seligen Engelbert Kolland geweiht. Außen ist die Kapelle mit angerosteten Stahlplatten verkleidet, den Innenraum aus Lärchenholz prägen Lichteffekte aus der Glaskuppel an der Decke und von zwei Glaskreuzen in der Fassade. Wer hierher „pilgern“ möchte, findet im digitalen Wanderpass die Wegbeschreibung. Ein gutes Stück kann man sich auf jeden Fall mit Hilfe der Finkenberger Almbahnen oder der Penkenbahn verkürzen. Schon seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts ist die Barbarakapelle ein magischer Anziehungspunkt. Sie befindet sich etwa 1.700 Meter oberhalb von Tux-Vorder¬lanersbach in der Nähe des ehemaligen Magnesitwerks bei der Schrofenalm. 1953 wurde sie nach Plänen von Wilhelm Nikolaus und Hubert Prachensky gebaut. Das Werk über dem Eingang stammt von Max Weiler, dem großen Tiroler Maler der Moderne. Spiritualität ist auch das Thema auf dem Rosenkranzweg, der von Lanersbach über Gemais und die Lattenalm bis zur Waldkapelle Kapellstein führt. Wer hier wandert, kann Kraft aus der Natur und/oder dem stillen Gebet schöpfen. Auf der leichten Wanderung kommt man auch an den sehenswerten, denkmalgeschützten Gemaiser Bauernhöfen aus dem 18. Jahrhundert vorbei.
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