Leider wird dieses wertvolle Therapiepotenzial heute meistens immer noch mit den Nabelschnüren im Klinikmüll entsorgt. Die werdenden Eltern sollten deshalb schon im Vorfeld der Geburt abklären, dass die Stammzellen rechtzeitig entnommen und fachgerecht eingefroren werden. Wie zukunftweisend diese Form der Gesundheitsvorsorge ist, belegt die stetig wachsende Zahl erfolgreicher Studien in der Stammzellforschung. Neben längst etablierten Therapieoptionen bei Immundefekten, Blutbildungsstörungen oder dem Wiederaufbau von Knochenmark nach einer Hochdosis-Chemotherapie sehen Mediziner ein großes Potenzial für den Wiederaufbau oder die Erneuerung geschädigter Organe, Muskeln oder Gelenke. Im Gegensatz zur umstrittenen Nutzung embryonaler Stammzellen gibt es bei den Stammzellen aus der Nabelschnur auch keine ethischen Bedenken. „Allerdings müssen die neuen Therapien vor ihrem Einsatz in der Routine in klinischen Studien gründlich auf ihren Nutzen und mögliche Schadenspotenziale getestet werden“, so Prof. Georg Marckmann, Präsident der Akademie für Ethik in der Medizin e. V.: „Wenn sich dabei herausstellt, dass mittels 3-D-Druckern hergestellte Organe die ausgefallenen Organfunktionen wirksam und sicher ersetzen können, spricht aus ethischer Sicht nichts gegen diesen Therapieansatz.“