Warum sollte man den Boden lockern?
Viele Gärtner sind sich nicht bewusst, dass die Schwierigkeiten in ihrem Gemüse- oder Blumengarten durch verdichtete Böden verursacht werden können.
Gesunder Gartenboden setzt sich hauptsächlich aus verschiedenen Tonmineralien und Humus zusammen. Dazwischen befinden sich kleine Hohlräume, die mit Luft oder Wasser gefüllt sind.
Damit Ihre Pflanzen gut wachsen, sollten möglichst viele Luft- und Wassereinschlüsse in der Erde vorhanden sein. Denn in lockerer Erde können die Pflanzen schnell ein gutes Wurzelwerk ausbilden und die vorhandenen Nährstoffe optimal aufnehmen.
In verdichteten Böden ist die Zahl der Hohlräume sehr gering. Infolgedessen kann die Erde Wasser und Nährstoffe nur schlecht aufnehmen und speichern. Die Pflanzen bleiben oft klein und kränklich und auch der Ertrag ist viel geringer.
Deshalb lohnt es sich, als Gärtner für einen lockeren, gesunden Boden zu sorgen. Bevor Sie loslegen, ist es wichtig, die Beschaffenheit Ihres Gartenbodens prüfen. Denn als Gärtner sollten Sie vor allem einen schweren Lehmboden verbessern.
Die Bodenbeschaffenheit bestimmen
Man unterscheidet drei unterschiedliche Gartenböden:
• Den leichten Sandboden
• Den mittelschweren Lehm-/Sandboden
• Den schweren Lehmboden
Am besten eignet sich der Lehm-/Sandboden zum Gärtnern. Aber auch die beiden anderen Bodentypen können mit etwas Arbeit zu lockeren, ertragreichen Gartenböden werden.
So bestimmen Sie die Bodenart in Ihrem Garten:
Nehmen Sie etwas nasse Erde in die Hand und drücken Sie diese zu einer Kugel zusammen. Versuchen Sie nun, daraus eine kleine Rolle zu formen. Gelingt Ihnen das nicht und ist die Erde locker und krümelig, handelt es sich um Sandboden.
Wenn Sie den Boden gut formen können und er nicht klebrig ist, haben Sie den begehrten Lehm-/Sandboden in Ihrem Garten. Klebrige Erde spricht für einen Lehmboden.
Verdichteten Boden lockern und optimieren
Sandboden verbessern
Bei einem Sandboden fließt zwar das Wasser gut ab, aber die Erde kann die Feuchtigkeit nicht lange speichern. Daher kommt es besonders im Sommer oft zu Trockenheit. Um die Bodenbeschaffenheit zu verbessern, ist es empfehlenswert, durch die Untermischung von Lehm oder Tonmineralmehl aus dem Gartenfachhandel das Wasserspeichervermögen des Bodens zu erhöhen.
Auch das jährliche Untermischen von Laub und Kompost verbessert und lockert sandige Böden. Im Sommer kann man durch Mulchen verhindern, dass die Erde zu schnell austrocknet.
Selbst hergestellte Pflanzenjauchen bringen kostenfrei wichtige Nährstoffe und organisches Material in den Boden. Jauchen sind ein sehr guter Dünger und können ganz einfach aus lästigen Unkräutern hergestellt werden.
Lehmboden bearbeiten und lockern
Die besonders schweren Lehmböden können Wasser nur langsam aufnehmen, was zu Staunässe führen kann. Deshalb ist es sehr wichtig, den Boden durchlässiger zu machen.
Außerdem sind Lehmböden sehr dicht und haben nur wenige Hohlräume. Aus diesem Grund haben es Pflanzen schwerer, ein gutes Wurzelwerk auszubilden und ausreichend Nährstoffe aufzunehmen.
Hinzu kommt, dass ein verdichteter Boden das Versickern von Wasser verlangsamt. Dadurch bekommen Pflanzenwurzeln zu wenig Sauerstoff. Deshalb ist es wichtig, den Lehmboden zu verbessern.
Die Einarbeitung eines Gemisches aus Quarzsand, hochwertiger Gartenerde und Kompost hat sich bewährt, um lehmigen Boden aufzulockern. Das Mischungsverhältnis ist dann ideal, wenn die Erde in feuchtem Zustand nicht mehr klebt. Sie werden sehen, dass der Boden jetzt durchlässiger ist und das Wasser besser versickert.
Umgraben oder nicht?
Methoden zur Bodenlockerung
1. Beete auflockern:
Am besten lockern Sie die Erde in Ihren Beeten im Frühling vor der ersten Pflanzung. Dazu eignet sich ein Sauzahn sehr gut, der im Abstand von zehn Zentimetern durch den Boden gezogen wird. Bereits angelegte Beete freuen sich über eine regelmäßige Auflockerung mit der Grabeforke, denn oft hat sich im Laufe des Gartenjahres die Erde zwischen den Anpflanzungen verdichtet.
2. Rasenflächen auflockern:
Wenn der Rasen einfach nicht richtig wachsen will, ist oft ein verdichteter Boden die Ursache. Durch eine Grabegabel oder Hacke können Sie die obere Schicht des Rasens lockern. Falls Sie eine große Rasenfläche belüften möchten, können Sie sich im Fachhandel einen motorisierten Aerifizierer ausleihen. Dieser stanzt rund 400 Einstichlöcher pro Quadratmeter aus dem Boden. Damit die entstandenen Löcher nicht gleich wieder zuschlämmen, werden sie anschließend mit Sand gefüllt.
3. Mikroorganismen einsetzen
In einem Gramm Erde leben mehr Kleinstlebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt. Um die Lockerung der Erde zu unterstützen, ist es sinnvoll, effektive Mikroorganismen zur Bodenverbesserung auszubringen. Es konnte nachgewiesen werden, dass dadurch der Lockerungseffekt länger erhalten bleibt.
4. Boden lockern durch Pflanzen
Pflanzenwurzeln lockern verdichteten Boden auf ganz natürliche Weise auf. Bewährt hat sich die Pflanzung von Gelbsenf, Inkarnatklee oder Kapuzinerkresse, da diese Pflanzen schnell ein starkes Wurzelsystem bilden.
Fazit:
Lockere, nährstoffreiche Böden sind wichtig für ein gesundes Pflanzenwachstum. Gärtner, die ihren Gartenboden regelmäßig lockern und verbessern, werden mit einer reichen Ernte und schönen, gesunden Blühpflanzen belohnt.