Wer Gaston Leroux’s Meisterwerk „Das Phantom der Oper“ gelesen und bewundert hat, der darf gespannt sein auf Frieboes’ neusten Roman „Die zweite Chance“, der eine Fortsetzung der bekannten Oper darstellt. In siebzehn Kapiteln wird der Leser an den Punkt zurückversetzt, an dem die Geschichte zwischen der Liebe von Christine Daaé und dem Phantom begonnen hatte: in die Unterwelt von Paris des späten 19 Jahrhunderts. Frieboes zeigt uns dabei ihre eigene Vorstellung und Interpretation davon, wie die Geschichte des Phantoms sein Ende nimmt. Gleichzeitig übt sie mit ihrem Buch Kritik an der heutigen Gesellschaft. Sie appelliert an den Leser, seine Mitmenschen nicht nur nach dem Äußeren zu beurteilen, sondern offen zu sein für eine zweite Chance. „Hätte das Äußere beim „Phantom der Oper“ damals nicht so eine große Rolle gespielt, dann hätte ich zur heutigen Zeit keinen zweiten Teil schreiben können“, so die Autorin. Das Buch ist somit nicht nur eine spannende und gelungene Fortsetzung von Lerouxs Meisterwerk, sondern überträgt den Inhalt des Werkes auf die heutige Zeit und regt dabei nicht zuletzt auch zum Nachdenken an.
„Das Phantom der Oper ist tot, das glaubt zumindest ganz Paris. Was man aber nicht weiß: Es lebt weiter in tiefen Gängen seines geliebten Opernhauses. Als er wieder des Nachts unterwegs ist, spricht ihn eine Frau an, die ihn sehr bewundert und ihm helfen will. Ganz langsam faßt das Phantom Vertrauen, und eine zarte, aber auch aufregende Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf. Doch bis zum gemeinsamen Glück ist es ein langer Weg, gepflastert mit Mord, Entführung und Erpressung.“ (Buchrückentext)
Manuela Frieboes
Die zweite Chance
Roman
August von Goethe Literaturverlag im Frankfurter Literaturverlag GmbH
209 S., Paperback
17,80 €
ISBN 978-3-8372-0636-4