Bleiben Zahnerkrankungen, wie beispielsweise eine Karies, lange unbehandelt, wandern sie nicht selten bis in die Wurzelkanäle und rufen dort eine Entzündungen des Zahninneren hervor. „Erkranktes Gewebe bedarf in solchen Fällen einer raschen Entfernung. Zunächst müssen die Wurzelkanäle dafür von Keimen und Bakterien befreit werden, damit sie abheilen können“, erklärt Dr. Lingohr. Anschließend füllt die Fachzahnärztin die Kanäle mit einem speziellen Material wieder auf, das sich fest erhärtet und fehlendes Wurzelgewebe ersetzt. Zum Schluss versorgt sie die wurzelbehandelten Zähne mit einer keramischen Teilkrone. „Für eine Reinigung der Kanäle eignet sich am besten die Laserdesinfektion, die gründlich und schmerzfrei für den Patienten sämtliche Keime und Bakterien auch in Bereichen entfernt, die mit herkömmlichen Methoden nur schwer zu erreichen sind. Auch feinste Seitenkanäle werden so zuverlässig gereinigt“, weiß Dr. Lingohr. Zudem lassen sich die Wurzelkanäle mit dem Laser desinfizieren. Wunden und Entzündungen heilen deutlich schneller ab und breiten sich nicht wieder aus.
Problem an der Wurzel packen
Zur Aufbereitung der Wurzelkanäle eignet sich die innovative Crown-Down-Technik. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Wurzelkanäle trichterförmig aufbereitet werden und zusammenlaufen. „Selbst für komplizierte Wurzelkanäle bietet diese Ausformungsmethode eine effektive Reinigung und optimale Ausgangssituation zur Befüllung“, sagt Dr. Lingohr. Hier eignen sich besonders Thermal-Stifte, die aus einem gut verträglichen Kunststoff und Guttapercha, einem gummiartigen Material, bestehen. Ein spezielles zahnmedizinisches Gerät erwärmt das Material und macht es plastisch. Damit lässt sich eine besonders undurchlässige und bakteriendichte Wurzelfüllung erreichen, die sich eng an die Wurzelkanalwände anlegt und sogar feine Seitenkanäle dicht abschließt. Nach dem Einbringen in den Wurzelkanal härten die Stifte dann wieder aus.
Bis in die Spitze
Doch trotz allen medizinischen Fortschritts heilen nicht alle Zahnentzündungen aus. „In diesem Fall bietet die Wurzelspitzenresektion, die häufig zusätzlich zur Wurzelkanalbehandlung durchgeführt wird, eine weitere Möglichkeit, den Zahn zu erhalten. Dies geschieht beispielsweise, wenn die vollständige Reinigung der Wurzelkanäle, etwa durch eine zu starke Krümmung, nicht möglich ist“, weiß Dr. Lingohr. Entzündetes Gewebe wird hierzu im Kieferknochen entfernt und die Wurzelspitze um einige wenige Millimeter gekürzt. Spezieller zahnmedizinischer Zement (MTA oder Super-EBA) dient dabei als Wurzelfüllung, der von der Zahnwurzel aus eingebracht wird und diese bakteriendicht verschließt. Voraussetzung für eine Wurzelspitzenresektion sind aber eine gute Struktur des Zahns und ein fester Halt im Kiefer, dann bleiben die Zähne meist noch Jahre erhalten. „Nur in wenigen Fällen, bei zu starker Schädigung der Wurzel, müssen wir unseren Patienten dazu raten, den Zahn durch eine Brücke oder ein Implantat zu ersetzen“, erklärt Dr. Lingohr. Zu den Alternativen einer Wurzelspitzenresektion berät die Medizinerin ihre Patienten ausführlich und individuell abgestimmt.
Weitere Informationen unter www.dr-lingohr.de