WAZ: Nicht jedes Tier für jeden Zoo – Kommentar von Angelika Wölke

Nordrhein-Westfalen hat die höchste Zoodichte.
Weltweit. Das mag historisch seine Berechtigung haben. Im größten
Ballungsraum Europas sollten die Menschen etwas über Panther, Tiger &
Co. erfahren. Lange vor der Zeit als Auto oder S-Bahn in jeden Winkel
fuhren. Bevor Bernhard Grzimek die Serengeti via Fernsehen in jeder
Wohnstube erstrahlen ließ. Die Idee war sympathisch. Inzwischen haben
wir viel gelernt. Über Artenschutz und Artensterben, über
tiergerechte Haltung und Tierquälerei. Ein Umdenken wäre zeitgemäß.
Nicht jeder Zoo im Ballungsraum Ruhrgebiet muss jedes Tier
vorstellen. Positive Ansätze sind bereits zu erkennen. Duisburg hat
als einziger Zoo Pandas, Bochum hat die Großtiere abgeschafft,
Gelsenkirchen verzichtet auf Elefanten. Das Modell erscheint
ausbaubar: Münster stellt die Tierwelt Afrikas vor, Duisburg die
Südamerikas, Gelsenkirchen widmet sich Asien. Zum Beispiel. So könnte
man den Bestand reduzieren, die Gehege vergrößern und die Besucher
sehen weiterhin Panther, Tiger & Co. in NRW.

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