Unser Freund, der Baum, zieht mehr und mehr
feindselige Blicke auf sich. Weil er unverrückbar auf seiner Position
verharrt und allzu abrupten Annäherungsversuchen knallhart begegnet.
Autofahrer, die es an Aufmerksamkeit fehlen lassen, bekommen das zu
spüren. Der Baum verursacht die Unfälle nicht – er ist nur zum
falschen Zeitpunkt an seinem angestammten Ort. Hier steht er und kann
nicht anders. Mit einer Sensibilisierungskampagne will Niedersachsen
die Sicherheit auf Landstraßen erhöhen. Drei Ministerien sind
beteiligt. Und vier Landkreise – die zumeist eine Menge Erfahrung mit
dem Phänomen haben und längst Gegenstrategien praktizieren: Sie
richten Geschwindigkeitsbegrenzungen ein, kontrollieren deren
Einhaltung mit Blitzkontrollen, stellen Schutzplanken auf.
Verbesserte Autotechnik, Sicherheitstrainings für Fahrer – all das
hilft, aber es reicht nicht aus. Wenigstens halten sich die
Baum-ab-Rufe in Grenzen. Es gibt kein Vorbei an der Einsicht, dass
sich nicht alle beweglichen und starren Hindernisse aus dem Weg
räumen lassen. Kein Problem, solange wir uns ihnen wachen Auges und
mit dem gebotenen Respekt nähern. Möge der Baum unser Freund bleiben.
Klopf auf Holz.
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