München, 24. Oktober 2011. In der Vorweihnachtszeit dreht sich beim artcollectorsclub alles um das Thema Anti-Consumerism. Die Online-Kunst-Community hat ihren ersten Künstlerwettbewerb ausgerufen und junge Kunstaktivisten zum Wettstreit um das beste konsumkritische Werk eingeladen. In der Fachjury sitzen auch zwei Anti-Konsum-Künstler, die mit ihrer Urban Art bereits Furore gemacht haben: ALIAS und PROST.
Beiden widmet der artcollectorsclub im November seinen nächsten Online-Event. Die von der West Berlin Gallery vertretenen Street-Artists sind schon zum zweiten Mal Gast beim ACC. Im Rahmen der 4. STROKE.ARTFAIR, deren Highlights der artcollectorsclub im Juni online präsentierte, wurden auch ausgewählte Werke von ALIAS und PROST gezeigt.
ALIAS. Urban Artist und Konsumkritiker. Schlaflos in Berlin.
Wer die schiere Anzahl seiner Werke betrachtet, muss annehmen, dass ALIAS wohl ohne Schlaf auskommt. Die eindringlichen Paste-Ups des Berliner Street-Artists, überall in Kreuzberg, Friedrichhain oder Mitte zu entdecken, gehen auf Kollisionskurs mit der Gesellschaft. Maskierte Skater starren blicklos auf den Boden, Kids hocken wie abwesend auf scharfen Bomben. Der Self-Made-Künstler prägt mit seinen typischen Stencils auf Mauern und Gebäuden die urbane Landschaft. Düsterer Realismus mit einer Prise Humor: ALIAS Schablonen-Graffitis sind sofort identifizierbar. Alles passiert im sozial-politischen Kontext. Auch der Ort, an dem seine Kunst stattfindet. Die Message, so will es der Künstler, verbirgt sich sowohl im Werk, wie in der ausgesuchten Location, Hauswand, Mauer, Straße. ALIAS arbeitet gefundene Objekte in seine Wandkollagen ein. Er recycelt Holz, Metallabfall oder Altpapier. Das Strandgut der Zivilisation findet sich unverändert in den meist auf Papier gesprühten Stencils wieder, die ALIAS als Poster oder Cut-Outs verklebt. Es geht um die Authentizität. Und die ist spürbar in der Urban Art des Aktivisten.
Urban-Art-Editionen haben noch Seltenheitswert. Vorreiter ALIAS bringt erstmalig eine Edition heraus: Jedes Stencil-Motiv der Edition wurde auf einen individuell mit unterschiedlichen Werbemotiven gestalteten Hintergrund geklebt und erhält damit die Einzigartigkeit eines Originals zu einem deutlich günstigeren Preis.
PROST. Subvertising-Guerilla. Macht Werbung kenntlich.
PROST, künstlerisch schon mit fünf Jahren unterwegs, begann mit einem Selbstportrait. Seit der Guerilla-Artist in Berlin lebt, ist keine Wand sicher vor seinen lächelnden Charakterköpfen und geistreichen Kommentaren, die uns zum Schmunzeln bringen. Der Künstler betreibt Adbusting. Er mahnt in nächtlichen, höchst illegalen Touren auf den Straßen Berlins kreativ ab, was ihm an der Werbung aufstößt. Jede irreführende, missbrauchende oder sexistische Anzeigenkampagne in Berlin wird umgehend bestraft indem der Künstler sie verfremdet, auf den Kopf stellt und entlarvt. Im öffentlichen Raum entwickelt die Kunst von PROST ihre größte Kraft und sein „Subvertising“ den stärksten sozialen Impact. Doch der Street-Artist hat seine Werke auch für die Wände von Galerien adaptiert: Das Parodieren der Corporates mittels cleverer Manipulation ihrer sattsam bekannten Markenzeichen funktioniert auch in geschlossenen Räumen.
Ann-Katrin Lang, COO des artcollectorsclub, freut sich auf die neue Online-Ausstellung mit den beiden Anti-Konsum-Künstlern: „ALIAS und PROST drücken kreativ aus, was viele Menschen bewegt. Diese Urban-Art-Protagonisten treiben die zeitgenössische Kunst kraftvoll voran – jeder auf seine ganz eigene Art. Wir sind sehr glücklich, dass wir ihre Werke einem kunstbegeisterten Publikum online zugänglich machen können und absolut begeistert, dass sich beide als Juroren für unseren Künstlerwettstreit engagieren.“
Die Online-Ausstellung mit ALIAS und PROST zeigt eine umfangreiche Werkschau und startet am 1. November 2011. Der Eintritt ist frei. Eine gute Gelegenheit, über den vorweihnachtlichen Konsumterror nachzudenken.