AMA Samy wendet sich gegen die unreflektierte und häufig verabsolutierte Übernahme japanisch-kulturell bedingter Vorstellungen und Traditionen, die WestlerInnen faszinieren und blenden. Dazu gehören die Verliebtheit in Zen-Rituale und ebenso wie ein modisches Kokettieren mit eher exotischen Elementen der Zen-Praxis. Auch die heroische Gestalt eines erleuchteten Zen-Meisters, der menschliche Schwächen überwunden hat, ist in AMA Samys Augen ein „goldenes Kalb“. An diesem lebensfernen Ideal orientieren sich viele Zen-AnhängerInnen, wenn sie körperliche und psychische Grenzen ignorieren, was zu einer religiös verbrämten Lebens- und Körperfeindlichkeit führen kann. Auch die Vorstellung mancher buddhistischer Gruppen, erst einmal müsse „das Ego sterben“, bevor man die Erleuchtung erreichen kann, lehnt er ab. Weder Leistung noch Kasteiung, auch nicht die Suche nach einem „erleuchteten Zustand“ helfen uns aus dem Dilemma heraus, dass wir immer beides sind: menschlich und transzendent – diese Doppelexistenz müssen wir annehmen.
Über den Autor
Pater AMA Samy Roshi (geb. 1936) ist Zen-Meister wie auch christlicher Priester. Seine Zen-Ausbildung erhielt er von Yamada Koun Roshi von der Zen-Vereinigung Sanbo Kyodan in Japan. In Indien ist Pater AMA Samy derzeit der einzige autorisierte Zen-Meister. Er gründete und leitet heute das Meditationszentrum Bodhi Zendo in Südindien. Die Gemeinschaft seiner Zenschüler nennt sich Bodhi Sangha.
Über das Buch
Ama Samy
ZEN – Erwachen zum Leben
264 Seiten | 19,95 ?
Erscheinungstermin: bereits erschienen
ISBN: 978-3-95883-240-4