Eierwalchen Naila (Bildquelle: Frankenwald Tourismus) Statt in kleinen Nestern zu liegen, sind im Frankenwald die Ostereier auf abschüssiger Rennstrecke unterwegs, hängend an buntverzierten Osterbrunnen zu finden oder werden durch die Biedermeierfreunde im Kurpark Bad Steben verteilt. Am Ostersamstag startet der fränkische Osterkult mit der langjährigen Tradition des sogenannten Eierwalchens. Dabei kullern die Ostereier um die Wette den Hang hinunter und begeistern jedes Jahr Einheimische und Urlauber gleichermaßen. Mit seiner über 100-jährigen Geschichte ist das Eierwalchen einer der ältesten Osterbräuche Deutschlands. Bei einer Osterwanderung durch den Naturpark Frankenwald entdecken Aktive viele mit farbenfrohen Eiern, Blumen und Kränzen geschmückte Brunnen und Plätze in den kleinen Ortschaften, wie etwa in Steinbach an der Haide, eines der schönsten Dörfer Deutschlands. Am Sonntagnachmittag, 27. März, flanieren die Biedermeierfreunde – die Damen mit ihren prächtigen Kleidern und die Herren in Frack und Zylinder – vor der historischen Kulisse der Wandelhalle durch den Kurpark in Bad Steben und versetzen die Gäste und Besucher in die Zeit um König Ludwig I. Ab 14 Uhr beschenken die historisch gewandeten Herrschaften die Kinder mit bunten Ostereiern und beantworten alle Fragen rund um die Biedermeier-Zeit. Ein Vergnügen für Jung und Alt.
Der Startschuss fällt am 26. März um 14 Uhr direkt auf dem Hang am Ludelbach in Naila. Ursprünglich von „wälzen“ abgeleitet, gilt es beim Eierwalchen für die „Hartgekochten“ möglichst schnell und unbeschadet den Berg hinunter zu rollen. Ertönt der „Ketscha“- oder „Kitscha“-Ruf hat das Rennei einen Sprung oder wurde gänzlich zertreten und scheidet damit automatisch aus. Daher feilschten früher die Nailaer schon Wochen vor Ostern um die größten und rundesten Hühnereier. War das Walchen in den Anfängen ein Privileg der unverheirateten Männer, treten heute die Teilnehmer in drei Kategorien „Kinder und Jugendliche“, „Einheimische“ und „Feriengäste“ an. Der „Walchkönig“ setzt sich in den jeweiligen Vor-, Zwischen- und Endläufen gegen die Mitstreiter durch. Neben Sachpreisen erhalten die Sieger zusätzlich die Ostereier der Unterlegenen.
Mit dem zarten Frankenwälder Zicklein als Spezialität verwöhnt die Osterküche die Genussurlauber noch bis zum 10. April 2016. Dazu schmeckt das eigens gebraute, vollmundige Osterfestmärzen-Bier aus Kulmbach, der heimlichen Hauptstadt des Bieres.
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