Wer Fotos von der Erde bei Nacht gesehen hat, weiß: Blickt man aus dem Weltall auf die Erde bei Nacht, sieht man viel Licht im Dunkel.
Die Erfindung des künstlichen Lichts im Jahre 1854 hat unser Leben auf der Erde verändert. Durch die Helligkeit auf Knopfdruck konnten wir nun die Tageszeit simulieren und damit auch länger aktiv sein und Tätigkeiten nachgehen, die bei Kerzenschein und Öllampe zu mühselig waren, um lange durchzuhalten.
Die künstlichen Lichtstrahlen haben unsere Produktivität gesteigert und die Entwicklung unserer industrialisierten sowie digitalisierten Gesellschaft vorangetrieben. Die Erfolge unserer modernen Gesellschaft haben sehr viel der vom Menschen künstlich hergestellten Tageszeit zu verdanken.
Die Auswirkungen von Licht auf unseren Körper
Die Errungenschaften der Moderne stören aber auch erheblich die Wirkung des natürlichen Lichts auf unseren Körper. Natürliches Licht regelt unseren Schlaf-Wach-Rhythmus über das Hormon Melatonin. Melatonin gehört zu den Neurohormonen und ist ein natürliches Schlafhormon. Unser Körper produziert Melatonin in der Zirbeldrüse. Eine ausreichende Menge an Melatonin ist essenziell für ausreichenden, erholsamen Schlaf. Sobald es dunkel wird, steigt die Produktion von Melatonin in unserem Körper langsam an und wir werden müde.
Es gibt jedoch kaum noch einen Fleck auf der Erde, an dem es auf natürliche Weise dunkel wird.
Ob das künstliche Licht Zuhause, auf der Arbeit, beim Einkaufen oder die Zeit, die viele fast durchgehend vor hellen PC-Bildschirmen, Laptops, Fernsehern oder Handys verbringen: All das beeinflusst die natürliche Melatoninproduktion und hemmt die Synthese des so wichtigen Hormons.
Zu allem Übel leben wir nicht nur in einer hell erleuchteten, sondern auch einer industrialisierten und globalisierten Welt. In dieser müssen viele Menschen über die Grenzen ihres Schlaf-Wach-Rhythmus hinaus leben. Schichtarbeit, Stress, Flüge in andere Zeitzonen oder ein Überkonsum an Koffein bringen unsere natürlichen Körperfunktionen, die durch Melatonin gesteuert werden, vollends durcheinander. Das Ergebnis sind Ein- oder Durchschlafprobleme oder gar Schlaflosigkeit.
Eine gute Schlafqualität ist jedoch die Voraussetzung für einen funktionierenden Geist und Körper. Schlaf beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit, sondern auch unser seelisches Wohlbefinden, da er Auswirkungen auf die Synthese des Glückshormons Serotonin hat.
Deswegen sollten wir auf einen ausreichend hohen Melatoninspiegel achten. Bleibt dieser dauerhaft gestört, macht uns das letztlich krank.
Wie kann man einen angemessenen Melatoninspiegel halten oder wiederherstellen?
Teilweise steckt Melatonin in Lebensmitteln, dies allerdings nur in sehr geringen Mengen. Um an 0,1 Milligramm des Hormons zu gelangen, müsste man zum Beispiel eine Tonne Gurken oder 200 Kilogramm Bananen verzehren.
Melatonin-Tabletten enthalten 2 Milligramm des Hormons, bei frei verkäuflichen Präparaten ist die Dosis unterschiedlich, liegt aber oft ungefähr bei diesem Wert. Präparate mit 0,1 bis 2 Milligramm Melatonin „erhöhen den Plasmaspiegel von Melatonin bereits in einem Maß, wie er durch das körpereigene Hormon als Spitzenspiegel in der Nacht erreicht wird“, schreibt das BfR.
Tabletten können somit den Melatoninspiegel wieder ins Gleichgewicht bringen und sind leicht erhältlich unter https://rawpowders.de/melatonin. Da es sich jedoch um ein Hormon handelt, ist Vorsicht geboten. Von einer Einnahme länger als zwei Monate wird abgeraten.
Wer keine Hormone zu sich nehmen möchte, der kann zu pflanzlichen Mitteln wie Hopfen, Melisse oder Baldrian greifen.
Auch Einschlafrituale wie autogenes Training, Atemübungen, Meditation oder die Lektüre eines Buches können bei Schlafproblemen helfen.