Für ihre Analyse konnten die Forscher schließlich Daten von 1.221 Patienten auswerten. Dabei litten 65 % der Teilnehmer an Morbus Crohn und 35 % an Colitis ulzerosa. Die von der Ernährung abhängige Lebensqualität hatte eine große Spannweite, von relativ geringen bis zu hohen Werten (Minimum 29, Maximum 145). Die stärksten Beziehungen zwischen Ernährung und Lebensqualität zeigten sich für die Anzahl der jüngsten Krankheitsschübe, der allgemeinen Lebensqualität und den Vorkommen von Distress während der Krankheit. Patienten, deren Lebensqualität von der Ernährung deutlich beeinflusst war, nahmen weniger Ballaststoffe auf. Sie hatten außerdem geringere Zufuhren an Kalzium, Phosphor und Magnesium.
Die Forscher ziehen das Fazit: Bei entzündlichen Darmkrankheiten ist auch die von der Ernährung abhängige Lebensqualität oft eingeschränkt. Dazu tragen wiederholte Krankheitsschübe und ein erhöhter Leidensdruck bei. Eine schlechtere Ernährungsqualität ist dann häufiger mit einer geringeren Zufuhr an wichtigen Nährstoffen verbunden, die bei entzündlichen Darmkrankheiten eine Rolle spielen. Dazu gehören die Ballaststoffe und Mikronährstoffe, die sich auf die Darmgesundheit und die Knochenmineralisierung auswirken.
Quelle
Kevin Whelan et al., Food-related quality of life is impaired in inflammatory bowel disease and associated with reduced intake of key nutrients. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 113, Nr. 4 2021, S. 832-844, doi: 10.1093/ajcn/nqaa395.