Sommerleiden
„Vor allem Narben an sichtbaren Körperregion, wie zum Beispiel im Gesicht stören die meisten Patienten“, berichtet Chefarzt Petr Bolatzky aus seinem Klinikalltag. In den warmen Sommermonaten, wenn die „Narbenträger“ mehr Haut zeigen, wird der Leidensdruck besonders hoch. Narben sind jedoch nicht nur ein kosmetisches Problem. Sie können auch erhebliche Schmerzen verursachen oder die Beweglichkeit einschränken, wenn sie in der Nähe von Gelenken liegen.
Narben entstehen bei der Heilung von Wunden, die in tiefere Schichten der Haut reichen. „Durch eine gute Wundversorgung ist es möglich, den Wundheilungsprozess positiv zu beeinflussen, sodass die Haut mit nur geringer Narbenbildung abheilt“, empfiehlt Petr Bolatzky. Die Bildung von Narben ist ein natürlicher Prozess bei der Heilung von zerstörtem Gewebe und lässt sich daher nicht verhindern. Durch die Anwendung verschiedener Methoden ist es jedoch möglich, das Aussehen sich entwickelnder oder bestehender Narben positiv zu beeinflussen.
Wie entstehen Narben?
Bei einer Durchtrennung der Oberhaut bis in die tiefer gelegene Lederhaut kommt es jedoch zur Zerstörung des gefäßreichen Bindegewebes, das für den Ersatz der jeweils zerstörten Zellen zuständig ist. Die Wunde wird durch Ersatzgewebe aufgefüllt, das schwächer durchblutet wird und weniger elastisch ist als das ursprüngliche Gewebe. Auf diese Weise entsteht eine sichtbare Narbe, die zunächst leicht erhöht und rötlich gefärbt ist. Im Laufe der Zeit gleicht sie sich dem Hautniveau an und beginnt zu verblassen.
So pflegen Sie eine Narbe richtig
„Die optimale Narbenpflege beginnt schon nach einer Operation beziehungsweise bei der Wundbehandlung“, erklärt der plastisch-ästhetische Chirurg Petr Bolatzky. Absolutes Muss ist die gründliche Reinigung der Wunde. Frische Narben können mit klarem Wasser gereinigt werden. Wichtig: Schorf dient der Wundheilung. Daher nach der Reinigung die Narbe nur leicht trocken tupfen. Intensive Sonnenbestrahlung, Solarium, Saunawärme, Rauchen, Sport oder extreme Kälte können vor allem bei frischen Narben die Gewebsbildung negativ beeinflussen.
Was tun bei bestehenden Narben?
Auch ältere Narben lassen sich später noch behandeln. „Die Haut benötigt viel Zeit, um sich wieder zu erholen. Beispielsweise dauert es etwa sechs Monaten bis die Wundfläche bei einer Bauchdeckenstraffung vollkommen abheilt ist“, erläutert der Experte. „Zwar gibt es noch keine Möglichkeit, Narben vollständig zu entfernen. Aber sie können deutlich verkleinert werden, beispielsweise durch den Laser“, so Petr Bolatzy.