Neue OZ: Kommentar zu Auftakt chinesisches Kulturjahr

Aufruf zum Boykott

Nach wie vor sitzen chinesische Künstler in Haft oder stehen unter
Hausarrest. Trotzdem bietet Deutschland dem Land eine Bühne, eröffnet
mit Christian Wulff der höchste Repräsentant unseres Landes ein
chinesisches Kulturjahr. Dabei wäre doch der Boykott die angemessene
Reaktion – oder?

Kultureller Austausch mit Staaten, die es mit den Menschenrechten
nicht so genau nehmen, ruft Kritiker auf den Plan – siehe die
Aufklärungsschau in Peking, deren Für und Wider heftig diskutiert
wurde. Gleichzeitig dürfen Wirtschaftsunternehmen ihre lukrativen
Geschäftskontakte pflegen.

Nun setzt sich ein Kulturjahr nicht zum Ziel, dem Regime eine
Werbeplattform zu bieten. Vielmehr geht es darum, die reiche Kultur
Chinas und ihre Macher hier vorzustellen, einen kulturellen Austausch
in Gang zu setzen und am Leben zu halten. So entsteht ein Forum, um
die Missstände anzuprangern – um die sich Wirtschaftsunternehmen
nicht scheren müssen.

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