Keine Puppenstube
Der Vorsteher des Börsenvereins des deutschen Buchhandels,
Gottfried Honnefelder, sorgt sich. Sechzig Prozent aller E-Books
würden illegal heruntergeladen, sagt er; dadurch droht der Branche
ein immenser Einnahmeverlust durch Internet-Piraterie. Berechtigte
Ängste? Während Honnefelder seine Sorgen formuliert, zelebrieren die
Isländer in aller Ruhe das gedruckte Buch. Selten ist die Lust am
Lesen und der kulturelle Wert des Buches so emotional, so überzeugend
von einem Gastland in seinem Pavillon vermittelt worden. Island
spielt bei seinem Auftritt jedoch keine heile Puppenstubenwelt vor:
Das Land wird auch ein Übersetzungsprojekt mit Amazon vorstellen. Das
digitale Versandhaus ist unter die Verleger gegangen, was den
Buchmarkt verändern wird. Wie stark, wird auch davon abhängen, wie
die etablierten Verleger reagieren: Wollen sie Kosten sparen oder
Qualität erhalten?
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