neues deutschland: 60 Jahre „Eulenspiegel“: Chefredakteur Mathias Wedel sieht Satireblatt als „Nischenzeitschrift“

Auf eine 60-jährige Geschichte kann der
„Eulenspiegel“ zurückblicken, im Mai 1954 erschien die
Satirezeitschrift zum ersten Mal. „Der Eulenspiegel war ein
ostdeutsches Blatt und ist es auch geblieben. In Ostdeutschland haben
wir unsere vielen Abonnenten, nach 25 Jahren aber glücklicherweise
auch etliche im Westen“, sagt Chefredakteur Mathias Wedel im
Interview mit der Tageszeitung „neues deutschland“
(Dienstagsausgabe). In Konkurrenz zur „Titanic“ sieht der gebürtige
Erfurter, der das Blatt seit 2009 leitet, den „Eulenspiegel“ nicht.
Auch die zahlreichen Humorformate im Internet machen ihm keine Angst.
Zwar gebe es die „Eule“ auch im Netz, aber die Erfahrung zeige, dass
viele Online-Abonenten früher oder später zum gedruckten Magazin
fänden. Während der „Eulenspiegel“ in der DDR ein „Massenblatt“ mit
Millionenleserschaft und „systemstabilisierender“ Funktion gewesen
sei, bezeichnet Wedel ihn heute als „Nischenzeitschrift“. Die damit
einhergehende Narrenfreiheit nutze man aus: „Wir machen unseren
eigenen Stiefel.“

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