neues deutschland: Theatermacher Milo Rauüber den Umgang mit Kriegsverbrechen in Kongo: „Es herrscht lähmendes Schweigen“

Mit dem politischen Kunstprojekt „Das Kongo
Tribunal“ bewegt der Schweizer Theatermacher Milo Rau sich in der
Tradition Jean-Paul Sartres und Bertrand Russels. Um Kriegsverbrechen
aufzuklären, inszenierte er im Mai in Ostkongo einen groß angelegten
Prozess unter Beteiligung von Anwälten, Politikern und
Menschenrechtsaktivisten. Teil 2 folgt nun als Kongress in den
Berliner „Sophiensaelen“ (26.-28.6.), wo „die Politik der großen
Firmen“ im Fokus stehen soll, die von diesem Krieg profitierten. Im
Interview mit der Tageszeitung „neues deutschland“ (Mittwoch,
Berlin-Ausgabe) erklärt Rau: „Es geht aber auch um die
Verantwortlichkeiten der EU-Staaten sowie der Weltbank, der UNO und
der NGOs.“ Der 38-Jährige hofft, dass sein Projekt konkrete
Auswirkungen hat. So nennt er die Einrichtung einer „gemischten
Kammer aus nationalen und internationalen Rechtsexperten“ zur
Aufklärung der Verbrechen der letzten 20 Jahre als realistisches
Ziel.

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