Schlafstörungen – Insomnie – was tun nach Ayurveda

Insomnie – Schlaflosigkeit – Ayurveda (Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
 
Jeder kann einmal nicht einschlafen, nicht durchschlafen oder wacht in der Nacht auch auf, vielleicht sogar mehrmals. Das ist alles noch keine Schlafstörung.

von Insomnie – also von einer Schlafstörung spricht man, wenn dies häufiger auftritt. Als Richtwert gilt hier, wenn es mindestens dreimal in der Woche auftritt und das über einen Monat lang.

Wer schon einmal so öfters schlaflos im Bett lag, der kann ein Lied davon singen, was das für Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und auf die Fitness hat. Man wird schnell müde und kommt nicht mehr so richtig in die Gänge.

Doch das sind erst die ersten Folgen. Mit der Zeit können aber auch Bluthochdruck, zeitweise Depressionen, Gewichtszunahme, Diabetes Mellitus Typ II u.a. Erkrankungen auftreten. Auch das Immunsystem wird dadurch beeinträchtigt.

Schlafen ist also eine wichtig für unsere Gesundheit.

Bei uns im Westen gibt es verschiedene Ansätze, wie man die Schlafstörung im Griff bekommen möchte:

1. Medizinische Ansätze

Schlafmittel:

Verschreibungspflichtige Schlafmittel oder auch Mittel, die man so kaufen kann, z.B. Melatonin-Präparate

Ursächliche Erkrankungen erforschen und behandeln

Der Arzt wird auch erforschen, ob es eine zugrundeliegende Erkrankung gibt und wird diese behandeln.

2. Verhaltenstherapeutische Ansätze

Kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie. Dieser Ansatz verfolgt das Ziel, negative Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensmuster zu erkennen und abzustellen.

3. Lifestyle-Änderungen

Auch Empfehlungen zur Verbesserung der Schlafhygiene sind möglich, regelmäßig ins Bett gehen, abends nicht zu spät und zu schwer essen, Fernsehen und Computerarbeit vor dem Schlafengehen vermeiden u.a.

Hierzu zählt auch das „Weglassen von Stimulantien“, regelmäßige Bewegung und

Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, progressive Muskelentspannung und Atemübungen, die den Geist beruhigen

4. Alternative und Komplementäre Ansätze

Akupunktur: Einige Studien deuten darauf hin, dass Akupunktur bei der Behandlung von Schlafstörungen hilfreich sein kann.

Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel: Baldrianwurzel, Kamille, Lavendel und andere pflanzliche Mittel werden häufig zur Förderung des Schlafs verwendet.

Aromatherapie: Der Einsatz von ätherischen Ölen wie Lavendelöl kann beruhigend wirken und den Schlaf fördern.

5. Technologiegestützte Ansätze

Schlaftracker: Wearables und Apps, die den Schlaf überwachen, können dabei helfen, Muster zu erkennen und Verbesserungen vorzunehmen.

Lichttherapie: Die Exposition gegenüber hellem Licht am Morgen kann helfen, den zirkadianen Rhythmus zu regulieren, insbesondere bei Schlafstörungen durch Schichtarbeit oder Jetlag.

6. Psychologische Unterstützung

Beratung und Psychotherapie: Unterstützung durch Psychologen oder Therapeuten kann hilfreich sein, besonders wenn Stress, Angst oder Depressionen die Hauptursachen für Schlafprobleme sind.

Doch wie geht Ayurveda damit um?

Im Ayurveda gibt es die Prakriti, die normale, gesunde Konstitution und die Vikriti, das ist der Zustand des Ungleichgewichtes.

Und ganz wichtig im Ayurveda ist das Zugrunde legen der Konstitution, denn auch bei Schlafstörungen sind die Ursachen und auch die Empfehlungen, was helfen könnte, bei Vata, Pitta und Kapha-Konstitutionen unterschiedlich.

Hier einige wichtige Zeichen der Konstitution nach Ayurveda:

Vata

Elemente: Luft und Äther

Eigenschaften: Leicht, kalt, trocken, beweglich, schnell, rau

Körperliche Merkmale: Schlank, trockene Haut, kalte Hände und Füße

Geistige Merkmale: Kreativ, lebhaft, schnell lernend, aber auch vergesslich

Typische Imbalance-Symptome: Angst, Schlaflosigkeit, Blähungen, Verstopfung

Pitta

Elemente: Feuer und Wasser

Eigenschaften: Heiß, scharf, leicht ölig, intensiv, durchdringend

Körperliche Merkmale: Mittlere Statur, warme Haut, oft rötlicher Teint

Geistige Merkmale: Intelligent, scharf, entschlossen, aber auch reizbar

Typische Imbalance-Symptome: Sodbrennen, Entzündungen, Wut, Hautprobleme

Kapha

Elemente: Erde und Wasser

Eigenschaften: Schwer, langsam, kalt, ölig, stabil, fest

Körperliche Merkmale: Kräftig, robuste Statur, weiche und ölige Haut

Geistige Merkmale: Ruhig, liebevoll, geduldig, aber auch träge

Typische Imbalance-Symptome: Gewichtszunahme, Müdigkeit, Depression, Verschleimung

Diese Merkmale helfen, das jeweilige Dosha zu erkennen und zu verstehen, wie es Körper und Geist beeinflusst.

Probleme, die bei Vata- Pitta- bzw. Kapha-Konstitutionen sich entwickeln können:

Vata-Konstitution

Vata besteht aus den Elementen Luft und Äther und ist verantwortlich für Bewegung und Aktivität im Körper. Probleme bei Vata-Konstitutionen können durch:

Überaktive Gedanken: Vata-Typen neigen zu einem aktiven Geist, der ständig denkt und plant. Diese geistige Aktivität kann das Einschlafen erschweren.

Angst und Sorgen: Vata-Typen sind anfälliger für Ängste und Sorgen, die oft zu Schlafstörungen führen.

Unregelmäßiger Tagesrhythmus: Unregelmäßige Essens- und Schlafenszeiten können Vata ins Ungleichgewicht bringen und Schlafprobleme verursachen.

Trockenheit und Kälte: Ein Zuviel an Trockenheit und Kälte, sowohl im Körper als auch in der Umgebung, kann Vata verstärken und zu Schlaflosigkeit führen.

Pitta-Konstitution

Pitta besteht aus Feuer und etwas Wasser und ist verantwortlich für Verdauung, Stoffwechsel und Energie im Körper. Probleme bei Pitta-Konstitutionen können durch:

Überhitzung: Ein Zuviel an innerer Hitze kann das Einschlafen erschweren und zu unruhigem Schlaf führen.

Überarbeitung und Stress: Pitta-Typen sind oft ehrgeizig und neigen dazu, sich zu überarbeiten. Dies kann zu Stress und Schlafstörungen führen.

Reizbarkeit und Wut: Starke Emotionen wie Wut und Frustration können Pittas Schlaf beeinträchtigen.

Späte Mahlzeiten: Schweres oder scharfes Essen spät am Abend kann die Pitta-Energie stören und den Schlaf beeinträchtigen.

Kapha-Konstitution

Kapha besteht aus Erde und Wasser und ist verantwortlich für Struktur, Stabilität und Flüssigkeit im Körper. Probleme bei Kapha-Konstitutionen können durch:

Übermäßige Schwere und Trägheit: Ein Übermaß an Kapha kann zu Schweregefühl und Trägheit führen, die den Schlaf beeinträchtigen können.

Depression und Lethargie: Kapha-Typen sind anfälliger für Depressionen, die oft mit Schlafstörungen einhergehen.

Übermäßiger Schlaf: Zu viel Schlaf oder tagsüber Schlafen kann den natürlichen Schlafrhythmus stören.

Schlechte Ernährung: Eine Ernährung, die zu schwer, fettig oder süß ist, kann Kapha verstärken und zu Schlafproblemen führen.

Ursachen für Vikriti – der Ungleichgewicht der Konstitution

Ernährung:

Unausgewogene Ernährung, die nicht zur natürlichen Konstitution passt, kann zu Dosha-Ungleichgewichten führen.

Lebensstil:

Unregelmäßige Schlafzeiten, mangelnde körperliche Aktivität oder übermäßige Anstrengung können Vikriti verursachen.

Stress und Emotionen:

Anhaltender Stress, Ängste oder andere negative Emotionen können das Gleichgewicht der Doshas stören.

Umweltfaktoren:

Klima, Wetterbedingungen und Umweltverschmutzung können ebenfalls Einfluss auf die Doshas haben.

Tageszeiten und Jahreszeiten:

Bestimmte Doshas sind zu bestimmten Tageszeiten und Jahreszeiten stärker ausgeprägt, was zu temporären Ungleichgewichten führen kann.

Folgen von Vikriti

Ein Ungleichgewicht der Doshas kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen:

Vata-Ungleichgewicht:

Schlaflosigkeit, Angstzustände, Blähungen, Verstopfung, trockene Haut, Gelenkschmerzen

Pitta-Ungleichgewicht:

Sodbrennen, Entzündungen, Hautausschläge, Reizbarkeit, Durchfall, übermäßiger Hunger

Kapha-Ungleichgewicht:

Gewichtszunahme, Müdigkeit, Trägheit, Verschleimung, Depression, Wassereinlagerungen

Aber unabhängig von diesen hier beschriebenen Folgen kann jede Konstitution auch Schlafstörungen ausbilden, die dann auch jeweils anders angegangen werden müssen.

Wiederherstellung des Gleichgewichts

Ayurveda bietet verschiedene Ansätze, um das Gleichgewicht der Doshas wiederherzustellen und Vikriti zu behandeln:

Ernährungsanpassung:

Eine Ernährung, die auf die aktuelle Dosha-Dysbalance abgestimmt ist, kann helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Lebensstiländerungen:

Regelmäßige Routinen, angemessene Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressmanagement sind wichtig.

Kräuter und Heilmittel:

Bestimmte ayurvedische Kräuter und Präparate können helfen, die Doshas auszugleichen.

Therapeutische Verfahren:

Das können Massagen oder ayurvedisch Fasten sein, oder und wenn gravierende Störungen vorliegen auch eine Panchakarma (Reinigungsverfahren) und andere ayurvedische Therapien können tiefere Reinigung und Heilung bieten.

Yoga und Meditation:

Diese Praktiken können helfen, den Geist zu beruhigen und das Gleichgewicht der Doshas zu unterstützen.

Auch bei Schlafstörungen kann also ein „sich intensiver mit Ayurveda beschäftigen“ der erste Schritt sein dahingehend, dass die Schlafstörung nachhaltig gelöst werden kann.

Grundlage hierzu sind, die eigene Konstitution zu erkennen und die Ernährung und den Lebensstil entsprechend zu ändern, damit der natürlich Zustand der Konstitution also „Parkriti“ wieder hergestellt wird.

Das gibt dann mehr Gesundheit, Fitness und Lebensfreude.

Hier gibt es eine Möglichkeit, sich kostengünstig mit den Grundlagen des Ayurveda, der Ayurveda-Konstitution, dem Lebensstil und auch mit der Ayurveda-Ernährung zu beschäftigen – und das ganz bequem zu Hause.

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