Ein Verdacht auf Small-Fiber-Neuropathie ergibt sich bei oberflächlichem Schmerzempfinden, das meist reißend und stechend in den Händen, Unterarmen, Füßen und Unterschenkeln beginnt. „Die Missempfindungen sind dabei vorerst socken- und handschuhförmig begrenzt und eine motorische Beteiligung liegt nicht vor. Somit sind vorerst keine Gangstörungen zu beobachten. Viel eher sind die Gefühlsstörungen wegweisend, die der Betroffene schmerzhaft wahrnimmt, was dann zur Verwechslungsgefahr mit der möglichen Fibromyalgie führen kann. Der Unterschied ist vor allem, dass sich die Schmerzen bei letzterer Erkrankung wesentlich auf den gesamten Körper verteilen und dabei punkthaft ausgehend an Sehnenansätzen am stärksten sind. Gleichzeitig kommt es bei der SFN selten zu den bei der Fibromyalgie bekannten Begleitsymptomen wie Müdigkeit, Morgensteifigkeit oder kognitiven Störungen“. Gemäß Riehle ist die Small-Fiber-Neuropathie nur sehr langsam fortschreitend, ihr Ursprung bleibt – wie bei vielen Polyneuropathien – oftmals unklar: „Sicherlich sollte immer eine diabetische Komponente geprüft werden, gleichsam ein etwaiger Vitamin B-Mangel, etwaige Infektionen, Medikamentennebenwirkungen, immunologische Systemerkrankungen oder auch Schilddrüsenprobleme. Gemeinsam ist den beiden Krankheitsbildern, dass sie damit oft nur symptomatisch behandelt werden können, meint Dennis Riehle, welcher auch der überregionalen Selbsthilfeinitiative zu Fibromyalgie und Chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS/ME) vorsteht: „Vor allem geht es um Schmerzbehandlung, Ernährungsumstellung, Physiotherapie, möglicherweise auch ergänzende Psychotherapie mit der hilfreichen Gabe von milden Antidepressiva. Denn zumeist fällt es Betroffenen schwer, mit der Diagnose einer chronischen Erkrankung umzugehen, wenngleich die Prognose bei SFN günstig ist“, meint der Psychologische und Sozialberater abschließend.
Die Selbsthilfeinitiative bietet eine kostenlose Psychologische, Sozial- und Ernährungsberatung unter www.selbsthilfe-riehle.de an.