Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Depressionen

Die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie sind auf
den ersten Blick alarmierend: Von den neun Millionen Deutschen, die
an einer behandlungsbedürftigen Depression leiden, ist etwa jeder
Sechste schwer erkrankt. Doch nur ein Viertel der Schwerkranken wird
angemessen behandelt, also mit einer Kombination aus Medikamenten und
Therapie. Depressive bekommen bei uns also offenbar zu wenig Hilfe.
Nicht einbezogen in die Erhebung wurden allerdings die Daten der
Patienten, die stationär in einer psychosomatischen Reha-Klinik
behandelt wurden, weil mit den Daten der Deutschen
Rentenversicherung, die für diese Behandlung aufkommt, keine
kleinräumigen Analysen möglich seien. Die Stiftung räumt selbst ein,
dass es sich hierbei um einen relevanten Sektor handelt. Um sagen zu
können, ob wirklich eine bedarfsgerechtere Verteilung der
Therapieplätze geboten ist, bedarf es also weiterer Erhebungen. Mit
der Studie der Bertelsmann-Stiftung ist aber ein erster Schritt
gemacht. Wichtig scheint zunächst, Hausärzte besser zu schulen, um
Fehldiagnosen zu vermeiden. Denn sie sind oft die ersten
Ansprechpartner der Betroffenen.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261

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