Das sind die Ursachen für kreisrunden Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall ist die häufigste Form des Haarausfalls und hat höchstwahrscheinlich eine Autoimmunreaktion zur Ursache. Betroffene leiden meist stark darunter, da es keine allgemein wirksame Behandlungsmöglichkeit gibt.

Was ist kreisrunder Haarausfall?

Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata) bezeichnet runde, kahle Stellen. Diese Stellen finden sich vereinzelt an der Kopfhaut und sind von kurzen, abgebrochenen Haaren umrandet. In den allermeisten Fällen geschieht dies am Kopf, es kann aber auch andere Körperstellen, wie den Bart, treffen. Diese Art des Haarausfalls ist die häufigste Haarausfallserkrankung und kann in jedem Alter auftreten. Es können Kinder, junge Erwachsene und ältere Menschen betroffen sein, doch junge Erwachsene trifft es am öftesten. Zusätzlich zu den kahlen Stellen auf der Kopfhaut bestehen oft Veränderungen an den Fingernägeln.

In vielen Fällen wachsen die Haare wieder nach, da die Haarfollikel erhalten bleiben. Es kann allerdings auch passieren, dass sich die kahlen Stellen ausbreiten. Im Endeffekt kann man nicht vorhersagen, wie sich der Haarausfall und der Haarwuchs entwickeln wird. Bei Kindern ist ein Nachwachsen meist wahrscheinlicher als bei Erwachsenen

Was kann man dagegen tun?

Wenn die Haare nicht mehr nachwachsen, ist das für viele Betroffene, gerade im jüngeren Alter, sehr belastend. Schließlich gilt volles Kopfhaar als Schönheitsideal. Schütteres Haar und kahle Stellen am Kopf werden stattdessen als nicht schön empfunden. Für Menschen, die stark darunter leiden, gibt es Selbsthilfegruppen. Einige entscheiden sich dazu, eine Perücke zu tragen oder sich einer Haartransplantation zu unterziehen. Ein beliebtes Ziel für eine Haartransplantation ist die Türkei. Dort belaufen sich die Kosten für dieses aufwendige Verfahren auf einen Bruchteil der zu erwartenden Kosten in Deutschland. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass die transplantierten Haare ein Leben lang halten.

Eine Therapie, die allen Betroffenen hilft, gibt es leider nicht. Auch gibt es keine Behandlung der Krankheit an sich, sondern nur solche, die das Haarwachstum wieder anregen sollen. Alle Behandlungsmöglichkeiten sind unterschiedlich erfolgreich.

Es können hautreizende Stoffe, das Haarwuchsmittel Minoxidil oder Kortison auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Kortison kann auf die Kopfhaut aufgetragen, unter die Haut gespritzt oder, bei stärkerem Haarverlust, in Tablettenform eingenommen werden. Eine Immuntherapie mit Diphencypron wird bei schwereren Fällen angewendet. Auch die Einnahme von Zink wird vielen Patienten empfohlen.

Die Ursachen

Auch wenn die genauen Ursachen für diese Art des Haarausfalls nicht abschließend bekannt sind, gehen viele Experten davon aus, dass der Haarausfall von einer Fehlreaktion des Immunsystems verursacht wird. Der kreisrunde Haarausfall tritt häufig gemeinsam mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen auf. Das sind Krankheiten, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Es wird angenommen, dass auch bei Menschen, bei denen vorher keine Autoimmunerkrankung bekannt ist, eine solche Störung des Immunsystems vorliegt. Das Immunsystem könnte die eigenen Haare fälschlicherweise als schädlich identifizieren und dagegen vorgehen, was Entzündungen und Haarausfall zur Folge hat.

Kreisrunder Haarausfall könnte auch eine genetische Komponente besitzen, da er manchmal mehrmals in einer Familie auftritt. Ebenso sind Menschen mit bestimmten Leiden, wie Allergien oder Neurodermitis, vermehrt betroffen. All diese möglichen Ursachen werden noch intensiv erforscht. Bis es darüber absolute Klarheit gibt, was kreisrunden Haarausfall nun letztendlich verursacht, muss man sich allerdings noch gedulden.