Agnes Wehr
„Bei der Interpretation der Ergebnisse sind zweifellos viele Faktoren zu berücksichtigen. Optimisten treiben mehr Sport, ernähren sich ausgewogener, glauben eher daran, Ziele zu erreichen,“ sagt Wehr. Bisher galten Pessimisten eher als Menschen, die intensiv mögliche Erkrankungen fokussieren und früh Maßnahmen dagegen ergreifen. Für Pessimisten schlug zu Buche, dass sie sich mehr um ihre Gesundheit sorgen. Optimisten hingegen seien weniger anfällig für Krankheiten wie Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch eine Studie der Boston University School of Medicine zeigt: Richtig alt werden eher Optimisten. Die befragten optimistischen Frauen lebten im Schnitt etwa 15 Prozent länger als die in der pessimistischsten Gruppe. Bei optimistischen Männern betrug der Unterschied elf Prozent. Die Chance, 85 oder älter zu werden, war bei der Gruppe der stärksten Optimistinnen um 50 Prozent größer als bei den stärksten Pessimistinnen. Bei den Männern betrug der Unterschied in der Studie 70 Prozent.
Weitzer, J. et al. (2020) Der Beitrag des dispositionellen Optimismus zum Verständnis der Symptomatik der Schlaflosigkeit: Ergebnisse einer Querschnittsstudie zur Bevölkerung in Österreich. Journal of Sleep Research. doi.org/10.1111/jsr.13132.